Honolulu Marathon 2012

Während Deutschland sich im November langsam auf den Winter vorbereitete, sollte mich meine Marathonreise in den Sommer zurückführen: Hawaii, 27 °C tagsüber, 25 °C nachts, Strände mit weißem Sand und klarem Wasser … ein Paradies am anderen Ende der Welt! Aloha Hawaii, ich komme!

 

Die Anreise mit ca. 18 Stunden Flugzeit und 11 Stunden Zeitverschiebung war so beschwerlich, dass ich vor dem Marathon noch 2 Wochen Zeit zur Anpassung an Klima und Zeitzone eingeplant hatte. Ich konnte so in dieser Zeit drei Hawaii-Inseln kennen und lieben lernen:

 

Die Blumeninsel Kauai mit seinen bewaldeten Bergen und Canoyns. Durch die Lage im Pazifischen Ozean ist Kauai der regenreichste Ort der Erde mit üppigen und farbenreichen Regenwäldern und  endlos weiten Stränden. Auf Kauai dürfen übrigens keine Gebäude gebaut werden, die höher sind als eine Palme.

 

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 einsame Strände                                                                  Regenwälder

 

http://file1.npage.de/007271/10/bilder/dscn0243.jpg       tolle Landschaften

 

Die Vulkaninsel Hawaii (Big Island) mit dem Mauna Kea, dem mit über 4.200 m höchsten Berg der Inselkette. Wer auf diesem Berg einmal den Sonnenuntergang erlebt hat, wird immer wieder nach Hawaii kommen wollen. Die Vielfalt der Natur scheint hier keine Grenzen zu kennen: Regenwälder mit üppiger Vegetation und gleich daneben erkaltete Lavafelder mit beeindruckenden Gesteinsformationen. Das Naturschauspiel der fließenden glühenden Lava ins Meer blieb mir leider verwehrt, da das Land in Privatbesitz ist und sich nur die Eigentümer (und deren zahlenden Gäste) an die Lava vorwagen dürfen.

 

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 erkaltete Lava auf der Landstraße                                      rauchender Vulkan

 

 

              über den Wolken auf dem 4.200 m hohen Mauna Kea

 

Die bevölkerungsreichste Insel Oahu mit der Hauptstadt Hololulu. Von den ca. 1,4 Millionen Einwohnern aller Hawaiianischen Inseln leben allein 387.000 in Honolulu. Eine typische Großstadt mit Hochhäusern, viel Verkehr und guten Einkaufsmöglichkeiten. Apropos Einkaufen: Die Versorgung mit Lebensmittel ist gegenüber Deutschland sehr gewöhnungsbedürftig: Ich habe mich nie an das kuchenartige Weißbrot gewöhnen können (Sauerteigbrot gibt es so gut wie gar nicht). 10 Eier kosten umgerechnet 4 EUR, ein Stück Butter 5 EUR, und 250 g Kaffee (wächst auf Hawaii) 10 EUR.  Die Frage, warum es noch immer übergewichtige Hawaiianer gibt, habe ich nicht endgültig klären können.

 

http://file1.npage.de/007271/10/bilder/surfwettkampf_1.jpghttp://file1.npage.de/007271/10/bilder/dscn1080.jpgSurfwettkampf                                                              Hochhaus in Honolulu

Am 09. Dezember 5.00 Uhr war es endlich so weit. Ein Höhenfeuerwerk gab das Startsignal zum 40. Honolulu Marathon! Ich hatte mir in den vorangegangenen 2 Wochen ganz gut den hawaiianischen Lebensstil angenommen: „Hang Loose“,  das bedeutet so viel wie bleib locker, lass es ruhig angehen. Und so wollte ich diesen Marathon laufen: ganz ohne Zeitdruck, einfach durchlaufen und genießen! 25.000 Läufer wagten den Start bei 25°C und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Strecke führte am Anfang durch die weihnachtlich geschmückte Innenstadt, am Waikiki-Stand vorbei Richtung Diamond Head (bergauf!), dann durch ein Villenviertel. Tatsächlich waren um diese Zeit schon Zuschauer an der Strecke, die uns kräftig anfeuerten. Gegen 07.00 Uhr ging die Sonne auf. Wir liefen auf einer schattenlosen Straße Richtung Maunalua Bay. Zum Glück stellten die Organisatoren genug Trinkwasser bereit, so dass der starke Flüssigkeitsverlust kompensiert werden konnte. Diese Straße zurück in der prallen Sonne wollte einfach kein Ende nehmen. Schließlich war ich froh, wieder das Villenviertel erreicht zu haben, da hier einige Palmen etwas Schatten spendeten. 4 Kilometer vor dem Ziel wartete die letzte Bewährungsprobe: Noch einmal den Diamond Head bergauf, um dann nach Honolulu ins Ziel zu laufen. Schließlich war ich doch erleichtert, endlich im Ziel zu sein. Eine neue Erfahrung war, dass ich die zweite Hälfte des Marathons schneller gelaufen bin als die erste Hälfte. Und trotz, dass ich bewusst langsam gelaufen bin, kam ich unter den ersten 3.000 Läufern ins Ziel.

                                                       Wasserversorgung 05.00 Uhr

    

                                                                  Gegenverkehr

  

                                                            im Ziel ... Hang Loose

 

Nach ein paar Tagen mit Erholung am Stand, einer Hula-Tanzstunde und Bestaunen der Surfer, die in 10 m hohen Wellen durch die sogenannten Tubes rasen, ging es zurück in das winterliche Leipzig.

 

Aloha Hawaii!